Uwe Meier (Hrsg.)

Agrarethik

Landwirtschaft mit Zukunft

Landwirtschaft mit Zukunft

„Nahrungsmittel an jedem Ort, zu jeder Zeit, in hoher Qualität und zudem noch preiswert, sind in unserer Wohlstandsgesellschaft für die meisten Menschen selbstverständlich“, beginnt Uwe Meier, nebenbei auch Stammautor der Umweltzeitung, die Einleitung zu dem von ihm herausgegebenen Sammelband „Agrarethik – Landwirtschaft mit Zukunft. Doch obgleich es weder an Erklärungen und Willensbekundungen noch an Ressourcen, Know How mangelt, um die gesamte Weltbevölkerung gut ernähren zu können, leidet rund eine Milliarde Menschen Hunger, werden Freihandelsabkommen rascher und gründlicher umgesetzt als solche, die eine nachhaltige Entwicklung zum Ziel haben.

Das Buch widmet sich auch diesen Fragen, im Kontext der Grundfrage nach dem ethischen Fundament der Landwirtschaft. Uwe Meier schreibt: „Es zeigt sich, dass es zur Konfliktlösung zunächst einer begründungsreichen und wahrhaftigen Rechtfertigung der real existierenden Landbewirtschaftung bedarf. Der Ruf nach einem lösungsorientierten agrarethischen Diskurs ist daher überfällig.“

Das vorliegende Buch versteht sich als Einstieg in exakt diesen Diskurs. Meier versammelt Texte und Thesen von Philosophen, Theologen, Gastrosophen, Ökonomen, Wirtschaftsethiker und Juristen in diesem Band, der alles andere als leichte Lektüre verspricht, zumal er sich mit den geistigen Fundamenten unserer Existenz und des Lebens befasst. Der Menschen müssen töten, um zu leben.

Der Band teilt sich in drei Hauptteile, Grundlagen eines agrarethischen Denkens, Produktion und Transparenz sowie Agrarwelthandel, Hunger und Konsum ein. Man muss nicht jeden Beitrag lesen, um sich ein Bild zu machen, aber die einzelnen Aspekte sind auf vielfältige Weise miteinander verbunden.

Stefan Vockrodt

Überblick

Uwe Meier (Hrsg.):

Agrarethik

350 Seiten, gebunden, zahlreiche Abbildungen und Tabellen

Agrimedia: Clenze 2012

978-3-86263-078-3, 39,90 €