Einfach. Jetzt. Machen!
Wie wir unsere Zukunft selbst in die Hand nehmen
Unsere Zukunft selbst in die Hand nehmen
„Wie wir unsere Zukunft selbst in die Hand nehmen“, ist der Untertitel des neuen Buches „Einfach. Jetzt. Machen!“ von Rob Hopkins, dem Begründer der Transition-Bewegung. Sein vorheriges Werk „Energiewende, das Handbuch“ hat weltweit Versuche ausgelöst, dem Wachstumswahn lokales Handeln entgegenzusetzen. In 43 Ländern gibt es inzwischen Initiativen, die Wohlbefinden, Glück, Gemeinschaft und Verbundenheit wichtiger finden, als Konsumrausch durch Wirtschaftswachstum mit all seinen verheerenden Folgen für unseren Lebensraum Erde.
Seine Vorstellung von „lokal“ und „resilient“ entwickelt Hopkins in seinem neuen Buch weiter und beschreibt eindrucksvoll, wie weit die Ausbeutung der Ölressourcen bereits fortgeschritten ist, sodass die Ölkonzerne sich nun auf Teersande, Tiefseeförderung und Fracking stürzen. Alle haben einen sehr hohen CO2-Fußabdruck und wirken sich schädlich auf die Umwelt aus. Es muss immer mehr Energie investiert werden, um immer weniger Energie zu gewinnen. Das ist keine Lösung für die Zukunft. „Trotz des großen Energiepotentials von Wind, Gezeiten und Sonne entwickelt sich die Wirtschaft im Bereich erneuerbarer Energien frustrierend langsam“, sagt Hopkins. Dennoch hält er an seiner Vision fest. Lokales Handeln kann die Welt verändern.
Lokal heißt zum Beispiel, dass Güter wie Nahrung und Baumaterialien so nah wie möglich an dem Ort angebaut oder hergestellt werden, an dem sie verbraucht oder verwendet werden. Die Versorgung sollte durch viele kleine lokale Unternehmen erfolgen. Es hat sich gezeigt, dass Landkreise mit einer hohen Dichte an kleinen Unternehmen ein höheres Einkommenswachstum pro Kopf aufweisen als Landkreise mit einem höheren Anteil an Einzelhandelsketten. Wenn lokale Unternehmen verschwinden, wird auch der Zusammenhalt der Menschen in den Gemeinden geschwächt. Die kleinen Geschäfte und Unternehmen sorgen für „sozialen Kitt“.
Als Resilienz wird die Fähigkeit eines Systems bezeichnet, Störungen zu widerstehen und sich während der Veränderung neu zu organisieren, sodass dieselben Funktionen, Strukturen und Verknüpfungen erhalten bleiben. Das gilt beispielsweise auch für ein System einer Vielzahl kleiner Unternehmen. Geht dagegen eine große Lebensmittelkette Pleite, ist erst mal „tote Hose“ im Dorf.
Hopkins beschreibt viele Beispiele aus aller Welt, aus denen deutlich wird, was der Zusammenschluss von kleinen Gruppen ähnlich denkender Menschen lokal bewirken kann. Aus der Summe all dieser kleinen Initiativen kann eine Kraft erwachsen, die wie ein „warmer Regen“ verhärtete Strukturen und erstarrtes Denken in unserer Welt nach und nach auflöst und neues Leben entstehen lässt.
Beide Bücher von Hopkins sollten Sie unbedingt lesen.
Wolfgang Wiechers
Überblick
Rob Hopkins:
Einfach. Jetzt. Machen!
184 Seiten, kartoniert
oekom-verlag: München 2014
ISBN-13: 978-3-86581-458-6, 12.95 €