Warum die Sache schiefgeht
Wie Egoisten, Hohlköpfe und Psychopathen uns um die Zukunft bringen
Muss die Sache schief gehen?
Eigentlich wollte sie einen Roman schreiben, sagte Karen Duve. Aber dann war ihr das Thema Klimawandel und dessen Konsequenzen wichtiger. Ihre angestaute Wut ließ sich wohl nicht mehr bändigen. Mit einem mächtigen Faustschlag lässt sie sie auf den Tisch krachen mit diesem Buch.
„Noch lässt sich das Ruder herumreißen“, meint sie. Aber „Egoisten, Hohlköpfe und Psychopaten“ machen es schwer. Es ist eine kleine Kaste ehrgeiziger, machtbesessener und risikobereiter Männer. Karriere- und Geltungssucht, Egoismus und Rücksichtslosigkeit herrschen in Politik, Wirtschaft und anderen wichtigen Bereichen der Gesellschaft. Es sind nicht die Klugen, Besonnenen und Sozialen (vor allem Frauen), die in Führungspositionen gelangen und entscheidend an Veränderungen mitwirken könnten. Mit gründlich recherchierten Beispielen rechnet sie mit dem unhaltbaren Zustand donnernd ab.
„Weiteres Wirtschaftswachstum wird nur noch kurzfristig zu mehr Wohlstand führen, längerfristig aber bloß noch zu mehr Klimaerwärmung, mehr Müll, mehr Hunger, mehr Dürrekatastrophen, mehr Waldbrände und mehr Überschwemmungen“, lässt sie uns wissen. „Es braucht ein neues 1968. Einen Aufstand, der unter 40jährigen. Die müssen endlich kapieren, dass die Alten alles jetzt auffressen, weil sie in 30 Jahren ja schön tot sind“.
Ein spannendes, aufrüttelndes Buch. Es lässt sich gut lesen, genauso wie ihre bisherigen Werke zum Beispiel „Dies ist kein Liebeslied“, „Taxi“ oder auch „Anständig essen“. Ihr neues Buch „Warum die Sache schief geht“ ist unbedingt lesenswert.
Wolfgang Wiechers
Überblick
Karen Duve:
Warum die Sache schiefgeht
192 Seiten, Gebunden mit Schutzumschlag
Galiani Berlin: Berlin 2014
ISBN 978-3-86971-100-3, 12,00 €