Das menschliche Maß
Entwurf einer Mitweltökonomie
Für eine Mitweltökonomie
Ernst F. Schumacher veröffentlichte vor rund 40 Jahren sein wegweisendes Werk „Small is beautiful“ (Deutsch: „Die Rückkehr zum menschlichen Maß“), in dem er eine Ökonomie der kleinen, demokratischen Strukturen entwarf, bis heute leider erfolglos. Es ist kein Zufall, wenn sich der Siegener Wirtschaftswissenschaftler Gustav Bergmann und sein Co-Autor, der Sozialwissenschaftler Jürgen Daub, mit dem Haupttitel „Das menschliche Maß“ ihres „Entwurfs einer Mitweltökonomie“ an Schumachers Buch anlehnen. Beide greifen Schumachers Thesen auf und versuchen, ausgehend von einer „Kritik der politischen Ökonomie des frühen 21. Jahrhunderts“, den Gegenentwurf zu wagen.
Hauptanliegen ist ihnen dabei eine Gesellschaft des Ausgleichs, sie erkennen und belegen, dass unsere demokratischen Gesellschaften die bestehenden Ungerechtigkeiten nicht lange durchhalten können. Das Buch umfasst 12 Hauptkapitel, die wiederum in viele kleinere Unterkapitel unterteilt sind, die teilweise sehr plakativ überschrieben sind. Von – zutreffenden – Plattitüden wie „Die Logik des freien Marktes: Ruinieren Sie Ihren Nächsten“ sollte sich niemand abschrecken lassen, dieses Buch zu lesen. Es ist äußerst lesenswert, gut recherchiert und auch für Nichtakademiker verständlich geschrieben. Es gibt eine Menge Anregungen, wo jede und jeder Einzelne mit Veränderungen ansetzen kann.
Stefan Vockrodt
Überblick
Gustav Bergmann, Jürgen Daub:
Das menschliche Maß
304 Seiten, Broschiert
oekom-verlag: München 2012
978-3-86581-305-3, 24,95 €