Schluss mit dem Wachstumswahn
Plädoyer für eine Umkehr
Umschwenken jetzt!
Nicht nur Niko Paech macht Front gegen das „Business as usual“ (BAU), das uns mit Volldampf in den GAU führt. Auch die beiden Schweizer Fachjournalisten Urs P. Gasche und Hanspeter Guggenbühl fordern eine Abkehr vom Waschtumswahn – aus ökologischen, ökonomischen und sozialen Gründen. Ihr Buch belegt fakten- und kenntnisreich die Notwendigkeit eines Umschwenkens. Mögen einige der von ihnen genannten Alternativen wie die ökologische Steuerreform oder Anreize für kürzere Arbeitszeit schaffen sich durchaus mit linken Pro-Wachstumspositionen vertragen, ist der letzte Forderungspunkt nach einem Ende des Bevölkerungswachstums problematisch, verlangt er doch vor allem eine wirksame Bekämpfung der Armut in der dritten Welt, die zumindest dort wieder Wachstum erfordert – aber das heißt ja nicht, dass dort der Grad von Vergeudung erreicht werden soll, der bei uns vorherrscht.
Gasche und Guggenbühl untermauern ihre knapp und pointiert geschriebenen Thesen mit detaillierten Erläuterungen im Anhang – ein guter Weg, das Buch nicht zu überladen und dennoch die notwendigen Informationen unterzubringen. Auch wenn das Buch schon 2010 erschienen ist, sein Inhalt ist auch weiterhin brandaktuell und die Situation hat sich seither eher verschärft. Das rechtfertigt auch den stellenweise eher polemischen Ton dieser Streitschrift.
Stefan Vockrodt
Überblick
Urs P. Gasche, Hanspeter Guggenbühl:
Schluss mit dem Wachstumswahn
136 Seiten, broschiert
Rüegger Verlag: Glarus CH 2010
978-3-7253-0965-8, 15,00 €