Maximilian Meyer

Die gescheiterte Bahnreform

Ursachen - Folgen - Alternativen

Die Geschichte der Bahnreform

Gäbe es ohne die Bahnreform die modischen „Bahnhasserbücher“? Kaum, denn hätte die damalige Deutsche Bundesbahn den Kurs fortsetzen können, den sie in den 1980er Jahren unter Chef Reiner Maria Gohlke einschlug, und den sie 1990 gemeinsam mit der Reichsbahn der DDR weiterfahren wollte, die Eisenbahnlandschaft sähe anders aus. Es ist nur – aber zulässige – Spekulation zu behaupten, dann hätte die Schiene heute mehr Reise- und Güterverkehr und stünde auch finanziell besser da.

Doch das war politisch nicht gewollt und leider geht Maximilian Meyer in seiner nun in Buchform vorliegenden Examensarbeit „Die gescheiterte Bahnreform“ zu wenig darauf ein. Es ist bedauerlich, aber das Buch wird dem eigenen Titel nicht gerecht. Zwar beschreibt Meyer ausführlich die Chronologie der so genannten Bahnreform, die sich keineswegs in der Pseudoprivatisierung der DB erschöpft, aber eine Analyse der zu Grunde liegenden Gedanken und auch eine grundlegende Darstellung des Scheiterns – wie es im Titel heißt – sucht der Leser so vergebens wie die möglichen Alternativen. Letztere reißt Meyer am Schluss kurz an, ohne sie aber zu vertiefen. Schade, man hätte sich mehr gewünscht, bekommt aber nur den Aufguss dessen, was seit gut 15 Jahren an Kritik an der Bahnreform von anderen und oft besser formuliert wurde.

Stefan Vockrodt

Überblick

Maximilian Meyer:

Die gescheiterte Bahnreform

144 Seiten, kartoniert

Büchner Verlag: Darmstadt 2011

978-3-941310-20-9, 19,90 €