Die Entdeckung der Nachhaltigkeit
Kulturgeschichte eines Begriffs
Die Geschichte eines Begriffes
Was bedeutet Nachhaltigkeit? Unzählbare Publikationen gehen diesem Begriff nach und argumentieren mit ihm. Der Brundtland-Report hat ihn definiert und als „sustainable development“ ist er in vielen Mündern. Es ist das Dreieck der Nachhaltigkeit im ökologischen Gleichgewicht, bei ökonomischer Sicherheit und sozialer Gerechtigkeit, auch für kommende Generationen.
Der Begriff „Nachhaltigkeit“ wird von Ulrich Grober in seinem anschaulich erzählten Buch neu vermessen. Er reicht viel weiter zurück als zur Erwähnung durch Hannß Carl von Carlowitz 1713. Die Nachhaltigkeit findet sich im „Sonnengesang" des Franziskus von Assisi genauso wie bei den griechischen Philosophen und den Philosophen der Aufklärung.
Ulrich Grober hat eine Kulturgeschichte des Begriffes der Nachhaltigkeit geschrieben. Er definiert ihn als die Balance von Selbstsorge und Vorsorge in der Gesellschaft und damit als eine „immanente kulturelle Angelegenheit“. Damit geht Grober an die Kernsubstanz von Nachhaltigkeit.
Der Zugang zum Thema über die Kulturgeschichte ist überraschend, weil man meist andere Zugänge zur Nachhaltigkeit gewöhnt ist, ökonomische und ökologische. Es lohnt sich aber, diesen Begriff der Nachhaltigkeit in seiner historisch-kulturellen Dimension neu zu erfassen. Es verblüfft immer wieder, wenn man erkennt, was hinter diesem Begriff steht.
Ulrich Grobers Buch leistet einen wichtigen Beitrag dazu, dass Nachhaltigkeit nicht zum Modewort verkommt, sondern die Idee vom nachhaltigen Denken, Leben und Handeln die Köpfe und Herzen der Menschen im Alltag erreicht.
Uwe Meier
Überblick
Ulrich Grober:
Die Entdeckung der Nachhaltigkeit
303 Seiten, kartoniert
Kunstmann: München 2013
978-3-88897-824-1, 14,95 €