Windenergie und Landschaftsästhetik
Zur landschaftsgerechten Anordnung von Windfarmen
Ganzheitliche Planung von Windfarmen
Bei der Anlage von Windfarmen oder auch Windparks sind in der Vergangenheit viele Fehler gemacht worden: Die einzelnen Windräder stehen zu dicht beieinander, sie sind zu nahe an Ortschaften gebaut, umzingeln diese mitunter sogar und sorgen durchaus nicht nur für Beeinträchtigungen des Landschaftsbildes sondern auch für Lärmimmissionen. Gegen letztere hilft auch ein genügender Abstand von der nächsten Bebauung. Doch um die Einbindung solcher Anlagen in die Landschaft machen sich heute Planer, Landschaftsgestalter aber auch Naturschützer eine Menge Gedanken. Sören Schöbel hat nun mit dem Buch „Windenergie und Landschaftsästhetik“ ein Kompendium vorgelegt, das Hilfe bei der „landschaftsgerechten Anordnung von Windfarmen“ geben will. Ausgehend davon, das „Schönheit (der Lasndschaft) ein menschliches Grundbedürfnis“ sei, entwickelt Schöbel ein Konzept „dialogischer Windenergieplanung“, das auf Integration der Anlagen in das Landschaftsbild zielt und nicht auf bloße Ertragsmaximierung. Er stellt abschließend sieben Grundlagen dazu vor, die da lauten: Landschaftlich einfügen, Vielfalt ermöglichen, Gemeinwillen zeigen, Eigenart erhalten, Dialoge führen, Zusammenhänge schaffen und Sinn stiften.
Das Buch ist für Landschaftsarchitekten und Anlagenplaner geschrieben, für den Laien daher mitunter schwer verständlich. Dennoch bietet es eine Menge Anregungen und Hinweise, die in der Debatte um neue Windparks hilfreich sind und zur Konfliktlösung beitragen können.
Stefan Vockrodt
Überblick
Sören Schöbel:
Windenergie und Landschaftsästhetik
160 Seiten, Broschur, mit ca. 100 farbigen Abbildungen
Jovis Verlag: Berlin 2012
978-3-86859-150-7, 24,80 €